Was haben Farbeimer mit der Fotografie zu tun?
Ich male sehr gerne mit meinem Sohn. Mein Lieblingsbild von ihm ist abstrakt und schön bunt. Zu Kindergartenzeiten hat er die pastösen Farben oft endlos gemischt, hat mit dem Plastiktraktor Strukturen und mit Glasmurmeln Linien erzeugt……. Bis das Bild dunkelbraun war! „Subtraktive Farbmischung“, nennt man das. Ja, auch über soetwas rede ich im „Schülerfotokurs“ .
Beim Fotografieren dreht sich alles um Licht und wenn wir farbiges Licht mischen, entstehen neue Farben, bis es zu weißem Licht wird. Diese „additive Farbmischung“ nutzt auch der Sensor deiner Kamera mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau.
Mit den Anteilen dieser 3 Farben, wird jede Farbe beschrieben (RGB-Werte). Es füllen sich also bildlich 3 Eimer mit verschiedenen Mengen der 3 Farben. Maximal bis zum Wert 255. 3 volle Eimer ergeben also weißes Licht. Auf dem Sensor bilden sich nun kleine Teams, denn jedes Pixel ist einer der 3 Eimer.
Auf dem Sensor der Kamera befinden sich 50% Pixel, die Grün detektieren, 25% für Rot und 25% für Blau. Diese sogenannte „Bayermatrix“ entspricht dem Sehverhalten und der Aufteilung der Stäbchen und Zapfen in unseren Augen. Ziel ist es ja, das Bild so einzufangen, dass es der menschlichen Wahrnehmung entspricht.
Die Sache hat nur einen Haken – alle Pixel sind farbenblind! Der Trick besteht darin, dass lediglich die Helligkeiten erfasst werden. Jedes Pixel weiß ja, wofür es verantwortlich ist. Diese Daten werden dann zum Berechnen der Farbwerte genommen und es erscheint ein Farbfoto.
So bringe ich die Theorie Jugendlichen in der Schule bei. Es beginnt mit RGB-Taschenlampen und endet dann doch wieder beim Malen, denn sie füllen 3 Eimer mit den Grundfarben, passend zu vorgegebenen RGB-Werten.
Es ist ein Teil aus meinem Buch „Der Fotokurs für junge Fotografen“ vom Rheinwerk Verlag.